Donnerstag, 27. November 2014

Ein Gefühl der Machtlosigkeit ... I

Hach ja. Letztendlich kennen wohl alle Eltern das Problem und ich meine, ich habe auch vor einiger Zeit darüber gelesen. Aber ich bin wirklich soooo frustriert, hilflos, traurig, sauer, ratlos und machtlos, daß ich auf meine werte Leserschaft hoffe bzw. auf kreative und beistehende Ergüsse.

Es ist eigentlich ganz kurz zu fassen:

Wenn einer in unserer Familie das Talent hat, Dinge zu verlieren, dann ist es mein Sohn. Letzte Woche noch erfüllt von Stolz und allem PiPaPo bin ich aktuell nur stinkig. Der Herr hat es geschafft, innerhalb von fünf Tagen folgende Dinge zu verlieren bzw. so zu verlegen, daß sie nicht auffindbar sind:

- eine Winterjacke
- Sportschuhe für die Halle (neu)
- Trinkflasche (meine Smoothieflasche wohlgemerkt)
- Füller

Da ich sehr auf Qualität achte, handelt es sich noch dazu um eher hochpreisigere Sachen, aber es geht um das Prinzip und nicht um die Marke.

Auf Fragen, ob er denn die Sachen gesucht hat, kommen nur pampige, grummlige, stammelnde Antworten. Auf Hinweise, man könne ja dort und dort suchen, wird mit Schulterzucken geantwortet, die mir schon aufzeigen, daß er mit Sicherheit auch einfach nur hilflos ist und nicht weiß, wie man aus dieser Situation wieder herauskomt.

Da dies nicht die ersten massiven und auch finanziell schmerzvollen Verluste sind, bin ich mit meinem Latein am Ende und weiß nicht damit umzugehen. Aktuell bildet sich in meinem Kopf eine gewisse Trotzigkeit, sein Weihnachtsgeschenk dementsprechend zu gestalten - was mit Sicherheit bei dem ein oder anderen einen Aufschrei hervorruft. Aber nach den Verlusten in den letzten Monaten braucht es dringendst ein Zeichen bei ihm, daß sich etwas ändert. Dinge einfach nachzukaufen funktioniert nicht, damit ist niemandem geholfen. Taschengeld streichen bringt nichts, das haben wir schon angefangen.

Ich bin es letztendlich auch leid, ihm in Warteschleife zu predigen, ob es ihm bewusst ist, was die Sachen grundlegend kosten, daß man die Sachen wertschätzen muss und und und.

Und falls die Frage auftaucht, ob er evtl. in der Schule gemobbt / abgezockt wird - nein, das ist nicht der Fall. Ich gebe zu, dieser Gedanke ist auch mir schon gekommen. 

Von daher liebe Leserschaft - wie macht Ihr das? Wie geht Ihr damit um, habt Ihr auch diese Probleme?

Ich freue mich auf Euren Input...und sende grummlige Grüsse! Eure Frau M.

6 Kommentare:

  1. Ach so ein Mist!
    Das Taschengeld streichen sehe ich auch nicht, aber ihm eine finanzielle Beteiligung bei Neukauf abverlangen, das fänd ich sinnvoll. Es muss ja ein wenig "schmerzen". Und gehen weitere Teile verloren, müsste der Beitrag steigen. Denke, großartig reden und argumentieren bringt da nix ... wie Du ja auch schreibst. Selbst unser Filius mit knapp 9 bringt schon pampige Antworten. Bei uns helfen Konsequenzen, die dann auch durchgezogen werden. Auch mit Geheul und Leberwurst beleidigtem Verhalten. Ich rede meist nicht mehr viel, sondern ziehe durch. Hat mir schon manchen Nerv gerettet :-).

    Toitoitoi meine Liebe,
    Steph

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  2. Liebe Frau M.,
    leider kann ich dir auch nicht weiterhelfen. Aber nur so als Bemerkung am Rande, mein Mann ist bis heute nicht aus dieser Phase herausgekommen. In den letzten Monaten hat er seine Sicherheitssschuhe, eine Mammut-Jacke (ja, so eine sauteure), seinen Rucksack und diverse Kleinigkeiten wie Werkzeug, Kappen, Handschuhe und ähnliches "verlegt". Das einzige Teil, dass wieder aufgetaucht ist, war der Rucksack. Und wie du, achten wir sehr auf haltbare/strapazierbare Sachen von guter Qualität, was sich natürlich auch im Preis niederschlägt. Finde es mehr als nervig, auch wenn es "nur" seine Sachen sind, die er überall verteilt. Aber da er mittlerweile über das Alter hinaus ist, in dem Mann noch lernfähig ist (böse, ich weiss), werde ich mich den Rest meines Lebens über seine Achtlosigkeit nerven dürfen. *soifz*

    Wünsche dir viel Kraft und hoffentlich findet ihr eine Lösung, wir ihr gemeinsam diese Phase gut überstehen könnt.

    Ganz liebe Grüsse

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  3. jaaaa, das kenne ich. Mein Sohn verliert auch gerne Dinge und antwortet dann gerne mit "weiß nicht", "mir doch egal", oder auch gerne: "dann kauf doch einfach ein neues!" Letztere Antwort hat mich irgendwann so in Rage gebracht, das er nun ab einer gewissen Anzahl von Verlusten 50% zum Neukauf von seinem angesparten Geld zuzahlen MUSS. Ich sehe es nicht mehr ein das alles selber zu zahlen, wenn es ihm wirklich egal ist. Und was soll ich sagen, nach der ersten Zuzahlung seinerseits ist die Wachsamkeit seinen Dingen gegenüber tatsächlich gestiegen. Das hat ihm nämlich finanziell auch "weh" getan.
    So werde ich auch weiterhin verfahren. Vor allem wenn es der 5.Radiergummi, Geodreieck, etc ist. Er bekommt Kleinkram ein paar Mal ersetzt, verschwindet es dann wieder, muss er es selber zahlen.
    Alt genug (wird im Januar12 ) ist er (und deiner eigentlich auch, oder?)
    Vielleicht ist das ja eine Überlegung wert? Liebe Grüße!

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  4. Wir sind auch im "wie-vergessen-wir-nix-mehr-Bootcamp" ...
    Mal mehr, mal weniger erfolgreich :-)
    Toi,toi,toi ist die Vergesslichkeit derzeit zumindest nicht mehr kostspielig, da die Sachen "nur" dort liegen gelassen werden, wo sie auch wieder auffindbar sind.
    Ich finde es halt nur einfach unnötigen Nervenkitzel: kommt er heute mit allem heim oder was fehlt denn heute...ahhh.
    Aber immerhin ist er sich wenigstens bewusst, dass das alles Geld kostet und das man das wert schätzen sollte. Ich glaub er ist aber immer so sehr im hier und jetzt, dass dabei eben so profanes wie Jacken, Mützen, Brotzeitdosen und Trinkflaschen unwichtig wird...
    Ich hab leider keinen guten Tipp für Dich, ich lese lieber mal, ob die anderen mehr dazu zu sagen hatten :-)
    Ich wollte auf jeden Fall nur sagen: Du bist nicht allein!
    In diesem Sinne,
    tapfer bleiben,
    liebe Grüße,
    Kerstin
    Ps:ich bin seeehr froh, dass ich so einen toleranten (vermutlich farbenblinden) Mann habe :-)

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  5. Huhu Meike, ich lese mal wieder alle Blogeinträge auf einen Haufen quer. Mir kam hier ein wahscheinlich blöder Gedanke, aber aus gutem Grund. Ich hab mal irgendwo von jemandem gelesen, dem ging es mit einem Sohn auchso... Gestammelte Antworten, Schulterzucken. Hochpreisige verschwundene Sachen. Irgendwann kam raus, dass andre Schüler die Sachen gegen Androhung von Prügel etc. abgezockt haben. Und er hat aus Scham und Angst nischt gesagt. War doppelt gestraft. Ich hoffe natürlich nicht, dass es bei Euch auchso ist. Ist es denn besser geworden?

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    1. Huhu Sandra ;o). Danke Dir für deine lieben Worte. Wir hatten auch den Gedanken, aber in sozialer Hinsicht ist er eigentlich super integriert, hat Kumpels/Freunde und guten Anschluss. Aktuell geht es ganz gut, außer das er jetzt seinen Roller in der Schule hat stehen lassen und der ist jetzt geklaut. Wir versuchen den Mittelweg zu finden - nicht auszurasten, ruhig zu bleiben und ihn immer daran zu erinnern, alles wieder mitzubringen. Aber wie gesagt, diesen Gedanken hatten wir auch schon...und ich schaue auch immer wieder genau hin...
      Sei lieb gegrüsst...

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