Mittwoch, 10. September 2014

Frau M. unterwegs ... beim Benefizspiel FC Union Berlin

Ihr Lieben!

Die Hälfte der Woche ist rum, Frau Tastesherriff hat die lange Warterei endlich beendet und den #minisheriff in die Welt gesetzt - Gratulation von meiner Seite - und ich sortiere wie immer meine Fotos.

Die letzten zwei Wochen sind wieder gut turbulent, eine Menge privater Termine neben dem üblichen Arbeitsstress, aber selbst die aktuellen vier Tage, bei denen der Scheinchef auf Dienstreise ist, laufen erstaunlich gut mit meinen beiden Kiddies.

Wie der ein oder andere vielleicht weiß, pflegt der Scheinchef eine jahrelange, enge,  tiefe,  unbeschreibliche,  nie vergängliche Liebe zu seinem Fussballverein FC Union Berlin. Eben diese jahrelange, enge, tiefe, unbeschreibliche, nie vergängliche Liebe hat er natürlich auch an den Grosszwerg weitergegeben und somit wurde auch schon das ein oder andere gemeinsame Spiel im Stadion angeschaut.



Letzte Woche jedoch habe auch ich mich dann - neben dem alljährlichen Weinachtssingen - in die "Alte Försterei" gewagt. Nicht falsch verstehen, ich mag den Verein, aber ich muss nicht zu jedem Spiel. Der diesmalige Anlass war jedoch ein Benefizspiel der Biermann-Allstars gegen den 1. FC Union Berlin zugunsten der Witwe von Andreas Biermann.





Andreas Biermann, gerade mal 33 (!!!) Jahre alt, hatte sich im Juli diesen Jahres nach sehr langem Kampf gegen seine Depression das Leben genommen und hinterließ ein Frau und zwei Kinder.

Es ist für mich relativ schwer in Worte zu fassen, aber mir gehen solche Momente/Ereignisse sehr nah, vielleicht auch deshalb, weil ich die letzten zwei Jahre auch viel zu verarbeiten hatte (dank professioneller Hilfe ist da ein Weg...) und ich somit in solchen Ereignissen/Veranstaltungen auch einen Sinn sehe. Auch wenn der Andrang leider nicht so gross war, konnten wir an dem Abend insgesamt 6 Tore miterleben, unter den Spielern viele ehemalige Union-Spieler oder auch aus Herthazeiten. Das eingenommene Geld der fast 1.500 Zuschauer soll direkt an seine Frau und die Kinder gehen und natürlich wäre es toll gewesen, wenn noch mehr Zusachauer gekommen wären, aber hey, es war definitiv nicht umsonst. Unter den anwesenden Gästen war im übrigen auch Teresa Enke - wir erinnern uns - Robert Enkes Selbstmord vor fast fünf Jahren. Auch das ging mir damals sehr sehr nah und ich erinnere mich noch heute, wie ich damals in unserer alten Wohnung abends vor allen Dingen im Radio Sendungen dazu hörte.



Mein Sohn hat mit Sicherheit die Weichreite dieses Themas / des Anlasses nicht komplett verstanden, mußte er auch nicht. Ich war in diesem Moment wieder froh (trotz des traurigen Anlasses), Zeit mit ihm und dem Scheinchef verbringen zu können.

Ich möchte niemanden hier in Traurigkeit zwängen, aber es ist mir doch ein Bedürfnis zu sagen, daß es manchmal nicht schadet, genauer bei einem Menschen hinzuschauen und die Antwort auf "Wie geht es Dir?" zu verinnerlichen und richtig zu deuten. Wir wissen, es gibt gute und schlechte Phasen, wir fragen uns oftmals, wie wir den Weg zurückfinden, manchmal geht es schnell, manchmal dauert es lang. Aber bei denen, bei denen es nicht so schnell geht, da müssen wir einfach aufmerksam und geduldig sein und einfach mehr Toleranz walten lassen, denn Depression - in welcher Form auch immer - ist mit Sicherheit kein modischer Firlefanz sondern eine Krankheit.

In diesem Sinne - diesmal mit den Worten von Eisern Union: eiserne Grüsse! Eure Frau M.

PS: wer sich wundert, warum wir nicht frontal zum Spielgeschehen sasssen mit besserer Sicht und so: als Fan der ersten Stunde steht man natürlich in seinem Block *räusper*. Egal wie dann die Fotos werden. 

PPSS: einer von vielen Artikeln zum Thema Depression im Profisport *klick*


2 Kommentare:

  1. Toller Post, super, dass du dieses Thema ansprichst, das dochh so oft tabuisiert wird

    Liebste Grüße zu dir :-)

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  2. Von Fußball habe ich --hm-- zwar ein ganz kleines wenig Ahnung. Interessieren tut´s mich aber überhaupt nicht. Hat der Sohn wohl mitbekommen und war nach guten 2 Jahren wieder raus aus dem Verein.
    Leider Gottes habe ich aber vom Thema Depressionen eine Menge Ahnung, bin ich doch selber betroffen. Gut eingestellt, aber eben ohne Medikamente ein Wrack. Als noch keiner wusste was mir fehlt, bin ich sehr offensiv mit dem Thema umgegangen (heute auch noch!). Das hat mir und bestimmt auch meiner Umwelt sehr geholfen. Oft glaubt man von denen, die auf dem Tisch tanzen und auch sonst sehr im Vordergrund stehen nicht, dass auch sie von dieser Krankheit eingeholt werden können. Können sie!
    Also: weg mit dem Tabu und alles auf den Tisch!

    Herzlichst mit Knutschgruß,
    Steph

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