Sonntag, 10. November 2013

Wenn's weiter nichts ist...

Samstag Nachmittag kurz vor Abfahrt zur Kirmes. Kinder freuen sich, da sie Karussell fahren können. Mann freut sich, da er sechs Stunden seine Ruhe hat, meine Wenigkeit freut sich, ihre Freunde zu sehen, ist ja eh viel zu selten.

Das Telefon klingelt. Es ist der Uropa. Es erfolgt ein Schlagabtausch, wer wann wem versprochen hat, anzurufen, ich gehe (diesmal) als Sieger hervor behaupte ich mal, da ich dieses Thema schon zu Lebzeiten meiner Oma akut leid hatte - Details erspare ich - und wenigstens nicht wütend den Hörer aufknalle.

Finaler Schlusssatz am Ende der Leitung: "...  ich habe drei Gänsekeulen und Kloßmehl und Rotkohl gekauft, dann können wir doch morgen bei Euch 12 Uhr mittag essen."

Sprachlosigkeit an meinem Ende mit letztendlich Rumgestottere nach dem Motto "... ähm ja also klar kein Problem." und innerlich mich schon damit abfindend, auf der am Abend stattfindenden Party nicht alt zu werden.

Eine leichte Hektik nach Beendigung des Telefonats bricht aus, da ich noch nie Gänsekeulen zubereitet habe - es ist einfach nicht mein Ding. Und zu Weihnachten hat das bis jetzt mein Mann gemacht - und dann auch mit einer guten sehr guten "Bio-Gans" - denn Qualität muss dahingehend einfach sein.

Die folgenden Schritte sahen so aus: hektisch nach einem unkomplizierten Rezept suchen (check), Einkaufsliste für den Mann schreiben (check), zur Kirmes fahren (check), bei Uropa vorbeifahren und Sachen abholen (check), die Kinder ins Bett bringen (check), zur Party fahren (check), nicht abstürzen (stolzes check), zum Glück doch genug Schlaf bekommen (Fragezeichencheck), Käffchen trinken (check) und dem Mann grad vom Laptop aus Instruktionen geben, daß der Rotkohl gaaaaaanz klein geschnitten werden muss.

Fazit: ich bin ganz optimistisch, daß das alles funktioniert, da das Rezept sehr simple aber lecker klingt, aber man(n) hat es hiermit geschafft, meinen eigentlich geplanten Sonntag schön auf den Kopf zu stellen, denn jeder weiß, daß so eine Keule nicht in 30 Minuten gemacht ist und ich heute eigentlich eh noch meine Wohnung zum Koch- und Backstudio umformieren wollte - siehe meine Freitagsfüller.

Anyway. Ich schubs dann mal dem Mann beiseite, hoffe, das die Sonne noch rauskommt, um die gute Laune hochkommen zu lassen und sende leicht müde Grüsse!

In diesem Sinne: alles wird gut.

PS: und ich brauche mir auch ehrlich gesagt gar keine Platte machen, denn grundsätzlich macht mein Opa bei JEDEM Essen VOR dem ersten Kosten erstmal gehörig Salz und Pfeffer und Senf rauf. Das ist dann quasi seine Respektsbekundung gegenüber der Köchin oder dem Koch. Aber wir sind hier schon alle gelassener geworden.

5 Kommentare:

  1. Ich drücke Daumen, das wird schon alles...

    Liebste Grüße zu dir :-)

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  2. Bei diesem Post musste ich mitleidig schmunzeln, denn einiges kommt mir sehr bekannt vor. Ich finde es ganz toll wenn man angerufen wird und es erst einmal Vorwürfe hagelt. Das können bei uns die älteren Familienangehörigen bis zur Perfektion. Leider wird dabei vergessen, dass sich dann alle Beteiligten mies fühlen und sauer sind. Und man schon im Vorfeld auf das nächste Telefonat keinen Bock hat.
    Ich hoffe Ihr hattet einen schönen Sonntag!

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  3. Der letzte Absatz setzt allem die Krone auf, finde ich - das mag ich überhaupt nicht, wenn jemand noch nicht mal probiert, bevor er das Essen versalzt...

    Aber was ganz anderes: Hast Du eigentlich auch ne E-Mail-Adresse? Die Du mir mal nennen magst?

    Liebe Grüße, Mond

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  4. Ist mein Kommentar jetzt weg? Also nochmal: Ich finde es die Höhe, wenn einer noch nicht mal probiert, bevor er das selbst gekochte Essen versalzt!

    Aber etwas Anderes: Hast Du auch eine E-Mail-Adresse? Und magst Du mir die mal geben?

    Liebe Grüße,
    Mond

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  5. Ui, ich wette Du hast das hinbekommen und dem Uropa hat's geschmeckt ;) Gänsekeulen habe ich auch noch nie zubereitet, würde ich auch nie...aber das ist eine andere Geschichte...
    Liebe Grüße

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